Ippen Digital führt agentische KI ein + Beat Squares will Lokalredaktionen helfen
NEWS
Ippen Digital setzt auf agentische künstliche Intelligenz: Ippen Digital plant, den Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Redaktion weiter auszubauen und setzt dabei auf sogenannte agentische KI. Insbesondere Lokalredaktionen sollen damit entlastet werden. Agentische KI umfasst ein Set von KI-Tools, das komplexe Aufgaben autonom ausführt, gesteuert von einer zentralen Master-KI. Ziel ist es, Routinearbeiten zu automatisieren, die bisher als nicht automatisierbar galten, etwa die Recherche nach lizenzfreien Bildern. Bereits jetzt sieht sich Ippen Digital als AI-getriebener Newsroom, in dem Redakteure durch KI-Tools unterstützt werden. Der Fokus liegt dabei auf der Optimierung von Prozessen, nicht auf der vollständigen Automatisierung von Texten. Die agentische KI soll allerdings nicht nur den redaktionellen Alltag erleichtern, sondern auch bei der Steuerung der Portale von Ippen Digital eingesetzt werden. Chefredakteur Markus Knall sagt, dass der digitale Lokaljournalismus ohne technologische Unterstützung wie diese langfristig vor großen Herausforderungen steht, etwa durch den Fachkräftemangel. KI könnte hier helfen, das Niveau der Berichterstattung zu halten und weiter auszubauen. kress.de
Beat Squares – KI gegen das Nachrichtenvakuum in ländlichen Regionen: Das Berliner Unternehmen Beat Squares GmbH setzt auf Künstliche Intelligenz, um lokalem Journalismus in Zeiten zunehmender populistischer Einflussnahme zu helfen. Laut Geschäftsführer René Bosch können Lokalredaktionen aufgrund knapper Ressourcen den Falschinformationen von Populisten in ländlichen Regionen zurzeit kaum etwas entgegensetzen. Beat Squares analysiert daher die Inhalte seiner Medienpartner mithilfe von KI, die über 400 Elemente der Artikel prüft und daraus themenspezifische Formate für verschiedene Zielgruppen erstellt. So sollen Inhalte gezielt über Plattformen wie Tik Tok oder Printmedien verbreitet werden, um unterschiedliche Leserschaften zu erreichen. Das Ziel: Jede Lokalredaktion soll zu einem „multimedialen Powerhouse“ werden. kress.de
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Media Matters: Medien, Journalismus & demokratische Debatte | Freitag, 22. November 2024, 12.00 – 18.00 Uhr | Heinrich-Böll-Stiftung
Gesellschaftliche Polarisierung, Künstliche Intelligenz und die Krise des Lokaljournalismus – Medien, Journalismus und die demokratische Debatte sind mit tiefgreifenden Umbrüchen konfrontiert. Auf der gleichnamigen Konferenz der Heinrich-Böll-Stiftung am 22. November wird ein Raum geboten, um diese aktuellen und künftigen Herausforderungen zu diskutieren. Dabei sollen die Handlungsmöglichkeiten für eine freie und vielfältige mediale Öffentlichkeit in der Gegenwart und Zukunft beraten werden. Den Link zur kostenlosen Anmeldung, weiterführenden Informationen und das aktuelle Programm finden Sie hier.
Zukunft des Lokaljournalismus: Digitaler Wandel als Chance und Herausforderung: Chefredakteur Kai Gohlke von Oberpfalz-Medien thematisierte bei einem Vortrag in Weiden die tiefgreifenden Veränderungen im Lokaljournalismus. Während die Zahl der Abonnenten gedruckter Zeitungen weiter sinkt, gewinnen digitale Abo-Modelle wie E-Paper und Plus-Abos zunehmend an Bedeutung. Ursache dafür sind demografische Veränderungen – das Durchschnittsalter von Print-Abonnenten liegt bei 68 Jahren – sowie der Verlust der regionalen Monopolstellung. Gohlke hob dahingehend die Notwendigkeit, den Lokaljournalismus konsequent auf digitale Plattformen auszurichten, hervor, um professionelle Berichterstattung auch in Zukunft zu sichern. Zudem warnte Gohlke vor den Gefahren, die durch den Wegfall des unabhängigen Lokaljournalismus entstehen könnten, wie Korruption und politischer Extremismus. Obwohl neue digitale Angebote oft wirtschaftlich nicht stabil seien, sei die Digitalisierung entscheidend, um regionale Medien langfristig zu finanzieren. Künstliche Intelligenz werde in Zukunft eine unterstützende Rolle spielen, jedoch stets unter menschlicher Kontrolle und nur in klar definierten Bereichen, so Gohlke.beiunsdaheim.de
Kongress in Berlin: Die Krise des Lokaljournalismus und ihre Folgen für die Demokratie: „Demokratie und Journalismus“ lautete das Thema des diesjährigen Kongress zu aktuellen Entwicklungen der Medienbranche und der Zukunft des Lokaljournalismus. Organisiert von den fünf ostdeutschen Landesmedienanstalten bot die Veranstaltung den Teilnehmenden aus Journalismus, Medienpolitik, Medienregulierung und Wissenschaft Mitte September einen Raum, um über Journalismus zu diskutieren. Kanzler Olaf Scholz betonte dabei die Bedeutung lokaler Medien, deren Zahl jedoch stetig abnimmt. Besonders in Ostdeutschland fehlen oft Lokalzeitungen, was zu sinkender Wahlbeteiligung, wachsender Korruption und schwächerem gesellschaftlichen Zusammenhalt führt. Bettina Martin, Ministerin für Wissenschaft und Kultur in Mecklenburg-Vorpommern, sieht in der Medienvielfalt einen Balanceakt zwischen wirtschaftlichen Realitäten und demokratischen Notwendigkeiten. Trotz wachsender Online-Nutzung bleibt das Vertrauen in regionale Medien, wie den Norddeutschen Rundfunk, stark. Doch die Konzentration von Pressehäusern schreitet voran, wie etwa die Fusion von Schweriner Volkszeitung und Nordkurier zeigt. Carsten Schneider, Bundesbeauftragter für Ostdeutschland, äußerte zudem Sorge über die schwindende Rolle von Lokalzeitungen als „Anker“ öffentlicher Debatten. Soziale Medien könnten diesen Verlust nicht kompensieren, da oft mangelnde Quellenkritik herrsche. Der Kongress hob die Notwendigkeit, Qualitätsjournalismus zu stärken und Medienschaffende besser vor Übergriffen zu schützen hervor. mmm.verdi.de
Ratgeber
Livestreaming revolutioniert lokale Nachrichten bei Magdeburger-News: Die Magdeburger-News haben einen neuen Ansatz zur Förderung des Gemeinschaftsengagements und der Berichterstattung lokaler Nachrichten gefunden: Das Livestreaming. Die Redaktion nutzt die Technologie, um Echtzeitübertragungen von Veranstaltungen, Wetterwarnungen und öffentlichen Ankündigungen bereitzustellen. Dies ermöglicht es Bürgern, von überall aus informiert zu bleiben und sich an politischen Diskussionen oder Gemeindeveranstaltungen zu beteiligen. Durch diese Livestreams, beispielsweise von Stadtratssitzungen in Magdeburg, wird Transparenz geschaffen und das Vertrauen in lokale Nachrichtenplattformen gestärkt. Livestreaming erleichtert es Bürgern, direkt und ungeschnittene Informationen zu erhalten, was für die demokratische Teilhabe von großer Bedeutung ist. Die Technologie wird in Zukunft vermutlich eine noch größere Rolle in der lokalen Berichterstattung spielen und ermöglicht neue Formen des Engagements und der Interaktion in den Gemeinden. magdeburger-news.de
Data-Driven Storytelling: Wie Geodaten den Lokaljournalismus modernisieren könnten: Lokalzeitungen könnten durch den gezielten Einsatz von Geodaten und datengetriebenem Storytelling eine spannende Modernisierung erfahren, die sowohl Redaktionen als auch Leser begeistert. Kreative Ansätze, wie die Nutzung interaktiver Karten und Datenvisualisierungen, könnten dazu beitragen, alltägliche Themen lebendiger und zugänglicher zu gestalten und damit die Attraktivität des Lokaljournalismus deutlich steigern. Ein zentraler Ansatzpunkt dabei ist die Verknüpfung von Artikeln mit geografischen Informationen. Lokaljournalismus ist oft stark ortsgebunden, was eine ideale Grundlage für interaktive Karten bietet. Statt traditioneller Artikelübersichten könnten Leser eine Karte ihrer Stadt sehen, auf der Orte markiert sind, über die berichtet wurde. Mit einem Klick auf diese Punkte würden relevante Artikel angezeigt, die sich auf den jeweiligen Ort beziehen. Dies schafft nicht nur eine neue Art des Nachrichtenkonsums, sondern auch eine dynamische Verbindung zwischen Lesern und ihren unmittelbaren Lebensumgebungen. Auch klassische Themen wie Arbeitsmarktdaten oder Polizeimeldungen ließen sich durch interaktive Grafiken aufwerten. Statt endlose Zahlenreihen abzudrucken, könnten Visualisierungen die Zahlen anschaulicher und intuitiver machen. Kreise oder Balkendiagramme könnten beispielsweise zeigen, in welchen Branchen die meisten Stellen unbesetzt sind. Der Text könnte sich dann stärker auf die Analyse und Einordnung der Daten konzentrieren. Die Modernisierung durch datengetriebenes Storytelling bietet dem Lokaljournalismus nicht nur die Chance, sich gegen die wachsende Konkurrenz aus dem Internet zu behaupten, sondern könnte auch das Leserengagement stärken und den lokalen Informationswert erhöhen. Auch kleine Redaktionen könnten somit mit innovativen Ansätzen frischen Wind in die Berichterstattung bringen und neue Zielgruppen ansprechen. media-lab.de
„The Garden Island“ setzt auf künstliche Intelligenz mit AI-Moderatoren: Die Lokalzeitung „The Garden Island“ auf der hawaiianischen Insel Kauai experimentiert mit einer innovativen Technologie und hat kürzlich AI-Moderatoren eingeführt, um ihre Nachrichtenübermittlung zu modernisieren. Mit „James“ und „Rose“, zwei virtuellen Avataren, die von der israelischen Firma Caledo entwickelt wurden, sollen neue Zielgruppen angesprochen und die Nachrichtenübermittlung effizienter gestaltet werden. Die AI-Moderatoren präsentieren lokale Nachrichten in einem modernen Studio-Setting mit tropischem Strandblick – ein ungewöhnlicher Anblick im Bereich des Lokaljournalismus.
Caledo, gegründet 2023, bietet eine Plattform, die vorab geschriebene Nachrichtenartikel analysiert und diese in „Live-Sendungen“ umwandelt, die von den virtuellen Moderatoren präsentiert werden. Für „The Garden Island“ ist dies eine Premiere: Vor der Einführung von James und Rose gab es keine Videoübertragungen. Trotz der technologischen Innovation stößt der Einsatz der AI-Moderatoren auf gemischte Reaktionen. Auf Social-Media-Plattformen wie Instagram erzielen die Sendungen zwischen 1.000 und 3.000 Aufrufe, jedoch äußerten sich viele Nutzer kritisch. Der sogenannte „Uncanny Valley“-Effekt – das Unbehagen, das bei zu menschenähnlichen Avataren aufkommt – könnte hier eine Rolle spielen. Felix Simon, Forscher an der Universität Oxford, erklärt, dass die persönliche Bindung zwischen Nachrichtenmoderatoren und dem Publikum durch den Einsatz von AI gestört werden kann. Die Technologie wirft zudem Fragen über die Akzeptanz durch die lokale Bevölkerung auf. In einer Gemeinschaft wie Kauai, wo ein enger Bezug zu den Einheimischen („kama‘aina“) eine wichtige Rolle spielt, fällt es den Zuschauern schwer, die virtuellen Moderatoren als authentische Vertreter der Insel zu akzeptieren. Obwohl es Bedenken gibt, sagt Caledo, dass ihre Technologie keine menschlichen Arbeitsplätze gefährdet, sondern eher Aufgaben übernimmt, die zuvor nicht erledigt wurden, wie die Produktion von Videoinhalten. mind-verse.de
Termine
Die BDZV Online-Masterclass „KI-Report 2024 – Was Medien wissen müssen“ präsentiert in Zusammenarbeit mit dem KI-Spezialisten Retresco den KI-Reifegrad-Report 2024 vor. Die Ergebnisse basieren auf einer umfassenden Umfrage aus dem ersten Halbjahr 2024 und geben Einblicke in den Einsatz generativer künstlicher Intelligenz in deutschen Redaktionen. Die Masterclass wird sich auf die zentralen Fragen konzentrieren, wie weit die Implementierung von KI in Redaktionen vorangeschritten ist, welche Chancen und Herausforderungen sich dabei ergeben und welche Strategien eine positive Einstellung gegenüber der Technologie fördern. Holger Kansky, Leiter Digitales und Vermarktung beim BDZV, sowie Janina Abou Al Ward von Retresco werden durch das Webinar führen und Top-Insights zur Zukunft der Arbeit mit generativer KI nach dem Start von Tools wie Chat GPT präsentieren. Die Veranstaltung findet am Dienstag, 8. Oktober 2024 ab 11 Uhr, über Zoom statt. Eine vorherige Anmeldung ist erforderlich. us02web.zoom.us
Butzen
„20 Minuten“ veröffentlicht KI-generierte Leser-Statements: Die Schweizer Pendlerzeitung „20 Minuten“ von Tamedia hat in einer Sonderausgabe zum 25. Jubiläum gefälschte Leserkommentare und KI-generierte Bilder veröffentlicht. Auf einer Seite präsentierte die Zeitung neun Testimonials von Lesern, von denen zwei jedoch nicht real sind. Der Fehler wurde bekannt, als ein Nutzer auf der Plattform X auffällige Bildmerkmale bemerkte. Chefredakteurin Désirée Pomper räumte den Vorfall ein und erklärte, dass zwei Redaktionsmitglieder eigenmächtig die KI-generierten Bilder und Zitate erstellt und veröffentlicht hätten, ohne die Chefredaktion zu informieren. Dies verstoße gegen die publizistischen Richtlinien von „20 Minuten“, die den verantwortungsvollen Umgang mit künstlicher Intelligenz fordern. Die Redaktion kündigte eine interne Aufarbeitung des Vorfalls an, um künftige Wiederholungen zu verhindern.turi2.de
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