Lenfest Institute, Open AI und Microsoft fördern KI-Integration im Lokaljournalismus + Start von Beat Squares
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Kooperation zwischen Lenfest Institute, Open AI und Microsoft fördert KI-Integration im Lokaljournalismus mit 10 Millionen Dollar: Das Lenfest Institute for Journalism, Open AI und Microsoft haben eine Kooperation zur Förderung des Lokaljournalismus durch KI-Technologien angekündigt. Im Rahmen des Lenfest Institute AI Collaborative und Fellowship Programms erhalten Redaktionen finanzielle Unterstützung, KI-Fellows sowie Zugang zu Open AI- und Microsoft-Azure-Credits. Erste Förderempfänger wie Chicago Public Media und The Philadelphia Inquirer sollen durch KI-gestützte Datenanalyse und Archivnutzung neue Geschäftsmodelle entwickeln. Mit einem Budget von bis zu 10 Millionen Dollar wollen die Partner Redaktionen stärken und den Einsatz KI-basierter Lösungen im Lokaljournalismus vorantreiben. Fünf Medienhäuser, darunter die Seattle Times und Chicago Public Media, werden in der ersten Runde KI-Stipendiaten für zwei Jahre einstellen, die an Projekten zur Stärkung von Geschäftsmodellen und der technischen Implementierung arbeiten sollen. Laut Open AI wird KI nicht Journalisten ersetzen, kann jedoch bei Recherche und Monetarisierung des Journalismus unterstützen. eulerpool.com, trendingtopics.eu
Kapital für KI-gestützten Lokaljournalismus: So verläuft der Start für Startup „Beat Squares“: Das neue Medien-Startup „Beat Squares“, gegründet vom ehemaligen stellvertretenden BILD-Chefredakteur René Bosch und dem Mitgründer des Wasserstoffherstellers HH2E, Mark Page, hat in seiner ersten Finanzierungsrunde über eine halbe Million Euro erhalten. Ziel des Unternehmens ist es, Lokal- und Regionalzeitungen mithilfe künstlicher Intelligenz zu modernen Multimedia-Plattformen weiterzuentwickeln. Die Plattform von „Beat Squares“ soll durch automatisierte Inhalte wie Podcasts, WhatsApp-Gruppen und Newsletters regionalen Journalismus näher an die Bedürfnisse der Leser bringen und dabei Redaktionen entlasten. René Bosch erklärt, dass „Beat Squares“ ein „Drei-Stufen-System“ zur Analyse und Erstellung regionaler Themenformate entwickelt hat. Zuerst wird der Content von Partner-Medien analysiert, um zu ermitteln, welche Themen regional wichtig sind. Darauf aufbauend wird KI genutzt, um die Interessen der lokalen Zielgruppen zu erkennen und den Inhalt passend aufzubereiten. Schließlich entstehen sogenannte „Squares“, maßgeschneiderte Formate, die automatisiert in verschiedenen Kanälen wie Social Media oder Audioplattformen veröffentlicht werden. Erste Kunden sind bereits an Bord, darunter der „Tagesspiegel“, und die Resonanz auf das Konzept ist laut Bosch groß. Unterstützt wird „Beat Squares“ dabei von privaten Investoren und dem Medieninnovationszentrum Babelsberg. kress.de, beatsquares.com
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Media Matters: Medien, Journalismus & demokratische Debatte | Freitag, 22. November 2024, 12.00 – 18.00 Uhr | Heinrich-Böll-Stiftung
Gesellschaftliche Polarisierung, Künstliche Intelligenz und die Krise des Lokaljournalismus – Medien, Journalismus und die demokratische Debatte sind mit tiefgreifenden Umbrüchen konfrontiert. Auf der gleichnamigen Konferenz der Heinrich-Böll-Stiftung am 22. November wird ein Raum geboten, um diese aktuellen und künftigen Herausforderungen zu diskutieren. Dabei sollen die Handlungsmöglichkeiten für eine freie und vielfältige mediale Öffentlichkeit in der Gegenwart und Zukunft beraten werden. Den Link zur kostenlosen Anmeldung, weiterführenden Informationen und das aktuelle Programm finden Sie hier.
Süddeutsche Zeitung stellt eigenständige Regionalteile im Münchner Umland ein: Die „Süddeutsche Zeitung“ gibt ihre eigenständigen Regionalteile im Münchner Umland auf und wird stattdessen die wichtigsten Themen der umliegenden Landkreise auf zwei Seiten bündeln. Trotz des Verzichts auf eigene Landkreisausgaben sollen Reporter in den Regionen aktiv bleiben. Betriebsbedingte Kündigungen sind laut SZ-Ressortleiter René Hofmann nicht geplant. Gewerkschaften kritisieren die Entscheidung scharf als „fatales Signal“ für die Pressevielfalt und den Lokaljournalismus in Bayern. Verdi und der Bayerische Journalisten-Verband befürchten negative Folgen für die Medienvielfalt und Abozahlen. kress.de, meedia.de, spiegel.de, medieninsider.com
Neues Buch zeigt Wege zum digitalen Erfolg im Lokaljournalismus: Das Buch „Digitaler Erfolg im Lokaljournalismus“ von Oliver Haustein-Teßmer, Chief Transformation Officer bei der NPG Digital GmbH, bietet eine praxisnahe Anleitung zur digitalen Transformation lokaler Medien. Es richtet sich an erfahrene und neue Journalisten und erklärt datenorientierte Arbeitsweisen, zielgruppenorientiertes Planen und Produzieren sowie den Einsatz digitaler Werkzeuge. Neben Strategien und Checklisten enthält das Buch auch Praxisbeispiele und Interviews und beleuchtet aktuelle Trends wie Konstruktiven Journalismus und den Einsatz von KI, um journalistische Qualität auch digital zu sichern. bdzv.de
Medienexperte fordert staatliche Förderung für Lokaljournalismus: Angesichts der Krise im Lokaljournalismus fordert der Wirtschaftswissenschaftler Christian Wellbrock von der Hamburg Media School staatliche Subventionen für lokale Medien. Im NDR betonte Wellbrock die zentrale Rolle des Lokaljournalismus für die Demokratie und verwies auf die hohen Kosten, die mit qualitativ hochwertigem Journalismus verbunden sind. Staatliche Unterstützung solle dabei nicht nur bestehende Verlage stützen, sondern den Journalismus als Institution sichern. Kooperationen unter Verlagshäusern zur Kostensenkung seien wichtig, doch allein nicht ausreichend, um den Lokaljournalismus langfristig zu erhalten. deutschlandfunk.de
Ratgeber
Ostsee-Zeitung setzt auf Online-Berichterstattung zu Migration auf Usedom: Mit einer neuen polnischen Online-Ausgabe und einer verstärkten digitalen Präsenz berichtet die Ostsee-Zeitung unter Leitung der Lokaljournalistin Stefanie Ploch über Themen wie Migration und die gesellschaftlichen Spannungen auf Usedom. Die Region nahe der deutsch-polnischen Grenze ist geprägt von emotionalen Diskussionen rund um Flüchtlinge. Ein Beispiel ist ein viraler Artikel über eine syrische Ladenbesitzerin, der online über 2.000 Kommentare erhielt und den zunehmend rauen Umgangston in den sozialen Medien widerspiegelt. Ploch und ihr Team stellen fest, dass das Vertrauen in Printmedien sinkt, während das Interesse an Online-Artikeln und digitalen Formaten wächst. Die Ostsee-Zeitung greift deshalb auf soziale Medien zurück, um Menschen zu erreichen, und hat eine Online-Ausgabe auf Polnisch gestartet, um grenzübergreifend zu informieren. Für Ploch ist das eine wichtige Möglichkeit, in einem zunehmend polarisierten Klima die Themen der Region publik zu machen – auch wenn die Berichterstattung zu oft Hass und Anfeindungen nach sich zieht. ostsee-zeitung.de
Digital schlägt Print: Einblicke in den Lokaljournalismus der USA: Florian Kirner, Journalist aus Hildburghausen, hat sich in den letzten Wochen in den USA umgesehen, um die Unterschiede zwischen amerikanischem und deutschem Lokaljournalismus zu beleuchten. Der derzeitige US-Präsidentschaftswahlkampf zeigt eine klare Abkehr vom traditionellen Journalismus: Anstelle von Printmedien und klassischen TV-Auftritten setzen Kandidaten wie Trump und Harris zunehmend auf gezielte Ansprache ihrer Wählerbasis über digitale Kanäle. So erscheinen beide in populären Podcasts, die Millionen Klicks generieren und die direkte Ansprache bestimmter Zielgruppen ermöglichen. Im Alltag zeigt sich eine ähnliche Tendenz: 78 % der US-Amerikaner rufen Nachrichteninhalte primär über das Mobiltelefon ab. In Städten wie Boulder sind Printprodukte kaum noch präsent. So stieß Kirner nur vereinzelt auf Zeitungskästen, die sich jedoch meist als leer oder mit Gratisblättern gefüllt erwiesen. Zwar fand er die „Boulder Daily Camera“ als Printausgabe, doch vor Ort erklärten ihm zwei Leser, dass sie die Lokalzeitung digital konsumieren und sich an die Printversion kaum erinnern. Das Print-Exemplar wurde eher als „Nostalgieobjekt“ wahrgenommen. In Deutschland zeigt sich ein anderes Bild: Nach wie vor sind Lokal- und Regionalzeitungen das wichtigste Nachrichtenmedium. Laut Statistischem Bundesamt lesen 35,5 Millionen Bundesbürger regelmäßig Zeitungen, mit 28,1 Millionen Menschen greifen noch täglich zu Regional- und Lokalzeitungen. Während also in den USA die Digitalisierung den Lokaljournalismus stark verändert hat, bleibt er in Deutschland ein zentraler Bestandteil der Mediennutzung und des gesellschaftlichen Zusammenhalts. insuedthueringen.de
Fünf Wege, wie Lokaljournalismus in Lateinamerika globalen Einfluss gewinnen kann: Ein Workshop der DW Akademie im Rahmen des Festival Gabo 2024 in Bogotá hob hervor, wie Lokaljournalismus in Lateinamerika zur Stärkung von Demokratie und gesellschaftlicher Teilhabe beitragen kann. Journalistinnen und Journalisten aus Bürgermedien und traditionellen Medien diskutierten dort über Ansätze, um Nähe zur Bevölkerung zu schaffen und eine glaubwürdige, inklusive Berichterstattung zu gewährleisten – besonders angesichts von Zensur, Desinformation und wachsendem Misstrauen in die Medien. Die Teilnehmenden erarbeiteten fünf zentrale Ansätze: Lokale Anliegen und Interessen sollen verstärkt in den Fokus rücken, lokale Themen mit globaler Relevanz behandelt und die Stimmen der Betroffenen direkt einbezogen werden. Zudem wurde die Bedeutung eines authentischen Dialogs mit lokalen Gemeinschaften betont, ebenso wie die Förderung von redaktioneller Diversität. Der Workshop zeigte, dass Lokaljournalismus durch seine Nähe zur Bevölkerung eine wichtige Rolle bei der Stärkung demokratischer Strukturen spielen kann – auch auf globaler Ebene. akademie.dw.com
Termine
Digitale Konferenz „Future Media Now“ beleuchtet Trends der Medienbranche:
Am Mittwoch, 13. November 2024, lädt die digitale Konferenz „MVFP Future Media Now“ erneut Medienschaffende und Technologie-Experten zu Best-Practice-Vorträgen und Trendanalysen ein. Unter dem Motto „Future of Content“ und „Future of Business“ teilen Branchenpioniere, darunter Carsten Knop von der FAZ und Anita Gigovskaya von Condé Nast, ihre Erfahrungen und Strategien für die Zukunft. Themen wie KI-Einsatz in Medien, Leserbindung, digitale Inhalte und innovative Geschäftsmodelle stehen im Fokus. Die Konferenz, moderiert von Sophie Ronczka, zielt auf interaktiven Austausch und neue Einblicke in Medien- und Content-Strategien. mvfp-akademie.de
DJV-NRW Journalistentag diskutiert Macht und Verantwortung im Journalismus: Unter dem Motto „Aus großer Macht folgt große Verantwortung“ lädt der DJV-NRW am Samstag, den 23. November 2024, zum Journalistentag in die Sparkassenakademie am Phoenix-See in Dortmund ein. Der Branchentreff, bekannt als #jotag24, bringt prominente Sprecher und Journalisten zusammen, um über die Herausforderungen und Verantwortung des Journalismus in unruhigen Zeiten zu debattieren. Keynote-Rednerin ist Oberstleutnant Anastasia Biefang, begleitet von Gästen wie Daniel Drepper (Rechercheverbund NDR/WDR/SZ) und Shakuntala Banerjee (ZDF). Ein „Markt der Möglichkeiten“ ergänzt das vielseitige Programm. journalistentag.de
Butzen
Madsack Stiftung zeichnet Lokaljournalisten für herausragende Recherchen aus: Die Madsack Stiftung hat Ende September in Hannover die diesjährigen Gewinner des Madsack Awards für herausragenden Lokaljournalismus geehrt. Die Hamburger Journalistin Julia Weigelt erhielt den Preis für ihre investigative Recherche zur Altmunitionslagerstätte im „Dethlinger Teich“, die zu Umweltschutzmaßnahmen führte. Die Redakteure Sebastian Böhm und Christian Gold aus Weiden wurden wiederum für ihre crossmediale Dokumentation zur jüdischen Familie Kupfer ausgezeichnet. newsroom.de
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