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„karla Magazin“ wagt Neuanfang mit Pauline Tillmann an der Spitze

Nachdem das Magazin „karla“ aus Konstanz im vergangenen Jahr eingestellt werden musste, wird nun ein Neuanfang gewagt. Die Rückkehr wird durch eine Förderung der Deutschen Postcode Lotterie ermöglicht. Dabei soll Pauline Tillmann die Geschäftsführung übernehmen und sich um den neu geschaffenen Werkzeugkasten kümmern. Dieser dient dazu in Kooperation mit der Journalisten-Vereinigung „Netzwerk Recherche“ das gesammelte Wissen mit anderen Medien-Startups zu teilen. Die freie Journalistin Sophie Tichonenko ist wiederum für die Projektleitung der neugegründeten „Büger:innenredaktion“ verantwortlich. Nach eigenen Angaben steht der Relaunch der karla-Webseite unmittelbar bevor. Die Inhalte sollen bis Ende 2024 ohne Paywall oder Abo frei verfügbar sein.

Bereits 2021 wollte Gründer und Redaktionsleiter Michael Lünstroth mit dem „karla Magazin“ liefern, was mittlerweile immer mehr im Lokaljournalismus fehlte: kritische Berichterstattung, Hintergrundberichterstattung und investigative Recherchen. Da es dafür durch Einsparungen seitens der Verlage meistens an Seiten und Personal fehlt, sind solche Angebote immer weniger in Lokalzeitungen zu finden. Mit der Motivation, den Lokaljournalismus besser zu machen, tat Lünstroth sich mit Gleichgesinnten zusammen und startete ein Crowdfunding, mit dem insgesamt ein Startkapital von 100.000 Euro zusammenkam. Thematisch fokussierte sich die „karla“-Redaktion auf Schulen, Kinderbetreuung oder die Nachbarschaft zur Schweiz und lieferte Hintergrundinformationen anstatt schnelle Nachrichten. Das Magazin sollte frei und unabhängig von Werbung funktionieren. Dazu musste es sich über Abos finanzieren und hoffte zusätzlich auf Spenden. Besonders Stiftungen zögern allerdings, ihr Geld in den Journalismus zu investieren, da Gemeinnützigkeit und Journalismus bislang nicht so recht zusammen zu passen zu scheinen. Schlussendlich ging dem „karla Magazin“ 2023 das Geld aus. Aus Lünstroths Sicht hätte das Magazin im Jahr 2025 allerdings genug Abonnenten gehabt, um sich auch ohne Stiftungsgelder selbst zu finanzieren. newsroom.de, journalist.de

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