Diskussion um die Zukunft des Lokaljournalismus in Berlin
Auf Einladung des Medienausschusses des Abgeordnetenhauses diskutierten ausgewählte Medienvertreter über die Zukunft des Lokaljournalismus. Steffen Grimberg, Vorsitzender des Deutschen Journalisten Verbandes Berlin, unterstrich dabei die Bedeutung von Nachrichten aus dem unmittelbaren Nahbereich der Nutzer, insbesondere auf Bezirks- oder Kiezebene.
Doch der gedruckten Zeitung stehen schwere Zeiten bevor. Grimberg äußerte Besorgnis über die Zukunft der „Morgenpost“ und „Berliner Zeitung“, während der „Tagesspiegel“ durch eine erfolgreiche Neustrukturierung und einen soliden Tarifvertrag für seine Beschäftigten etwas besser dastehe. Lorenz Maroldt, Chefredakteur des „Tagesspiegels“, prognostizierte wiederum das Ende der gedruckten Tageszeitung bis 2027. Er betonte, dass der Verlag durch kostengünstige Digitalabos den Rückgang der Printabos kompensieren wolle. Maroldt berichtete, dass mittlerweile 80 Prozent der Leserschaft des „Tagesspiegel“ überregional seien.
Grimberg sieht hier ein Problem: Während im überregionalen Bereich das größte Potenzial für Reichweite und Wachstum liege, sei die Situation im lokalen Bereich deutlich schwieriger. Besonders in Berlin, einer Metropole und einem Stadtstaat, gerate das Lokale oft in den Hintergrund. nd-aktuell.de