NEWS

Förderung für Lokaljournalismus unabdingbar

Wie sieht die Zukunft des Lokaljournalismus denn aus? Bei den Medientagen Mitteldeutschland wurde über Lösungen zur Krise des Lokaljournalismus debattiert. Als positives Beispiel wurde die Initiative der Ostthüringer Zeitung im Kreis Greiz erwähnt. Die OTZ hat sich nämlich entschieden, auf Print zu verzichten und auf E-Paper umzuschalten. Die Zeitung hat ihre Leserschaft Schritt für Schritt bei diesem Übergang mit Schulungen begleitet. Doch Deutschland weit, hält sich die Begeisterung für Onlinezeitungen in Grenzen: Es gäbe immer noch ein Teil der Leser*innen, die sich von Print nicht abschieden möchte, hauptsächlich die ältere Generation von Leser*innen.
Auf die Unterstützung von Förderprogrammen wie das von der Sächsische Landesmedienanstalt, wird viel Hoffnung gelegt. Wird diese Hilfe aber zeitnah in Kraft treten? Der regionale Journalismus braucht dringend finanzielle Unterstützung doch die angekündigte Vertriebsförderung lässt auf sich warten. „Aber bei mehr und mehr Abgeordneten setzten sich die Erkenntnis durch, dass das sinnvoll ist“ laut dem medienpolitischen Sprecher der SPD-Fraktion im Bundestag, Helge Lindh. Das Kanzleramt zeigt mittlerweile auch Interesse. mdr.de

Digitaler Wandel im Lokaljournalismus: das Beispiel der Ostthüringer Zeitung

Im thüringischen Cossengrün will die Ostthüringer Zeitung, OTZ, ihre Leser möglichst einfach auf ein digitales Abonnement umstellen. Zu diesem Zweck hat die Zeitung ihre Leserinnen und Leser zu einer Veranstaltung eingeladen, bei der Hilfe beim Herunterladen und Installieren der App angeboten wird. 300 Print-Abonnenten sollen auf ein digitales Abonnement umsteigen. Cossengrün ist für den Verlag ein Pilotprojekt. Es soll beobachtet werden, ob die Leserschaft bereit ist, auf digital umzusteigen. Kritik kommt vor allem von älteren Leserinnen und Leser: Die Printausgabe ist oft ihr wichtigster Kontakt zur Außenwelt. Für die Digitalisierung wird mit anderen Vorteilen geworben: Das E-Paper-Abonnement kostet mit 29,99 Euro rund 16 Euro weniger im Monat als die Papierzeitung, auf dem Tablet kann man in den Text hineinzoomen, das Online-Angebot war schon bisher größer als in der Printausgabe. Aufgrund der deutlich gestiegenen Papier-, Produktions- und Vertriebskosten ist die Printausgabe für die Funke Mediengruppe finanziell nicht mehr relevant. taz.de

Deutscher Journalisten Preis – Demokratie beginnt im Kleinen

Seit 1980 wird der Deutsche Lokaljournalistenpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung an Lokalredaktionen verleiht. Mehr als 200 Redakteur*innen haben sich, durch ihre außergewöhnlichen Konzepte, bürgernahen Themen oder besonderen Berichterstattungen von regionalen -und kommunalen Nachrichten ausgezeichnet. Durch diesen Journalismus Preis will die Stiftung sich für Lokaljournalismus einsetzen und kleine Redaktionen unterstützen. Lokaljournalisten seien essenziell, um eine demokratische Gesellschaft zu erhalten, um bürgerliche Stimmen eine Plattform zu geben. Die Redaktionen wirken als Moderator und Dolmetscher in den Gemeinden.

Der Preis wird von einer unabhängigen Jury verliehen, und basiert sich ausschließlich auf die fachliche Qualität der Beiträge. kas.de

Wie sieht die Zukunft von Lokaljournalismus aus?

Die Nachrichtenwebsite „Mein-Wadersloh.de“ feiert ihr 10-jähriges Bestehen und diskutierte mit dem Kollegen Christian Vogelbein von Northeim jetzt! über die Weiterentwicklung des Lokaljournalismus. Beide betonen die Bedeutung von verbindenden lokalen Geschichten und dem Hervorheben des Engagements der Gemeinschaft. Um die Krise der Finanzierung der lokalen Medien zu be kämpfen, haben beide Redaktionen auf neue Formate wie Podcasts und Live-Video-Formate gesetzt. Die Finanzierung stellt eine ständige Herausforderung dar, wobei die beiden Lokalzeitungen selten Paywalls nutzen und sich eher auf Abonnements und Spenden stützen. Die Wertschätzung und Unterstützung der Leser*innen ist entscheidend, um weiterhin lokaljournalistische Arbeit leisten zu können, so die zwei Journalisten. mein-wadersloh.de

Warum ChatGPT keine Gefahr für den Lokaljournalismus ist

ChatGPT sorgt aktuell für große Aufregung: Kann das KI-Bot alles? Denn das Programm sollte qualitative und umfangreiche Texte zu jedes beliebiges Thema in ein Paar Sekunden produzieren können. Heißt es, dass Redakteur*innen bald überflüssig sein werden? Nach einem Test des Chatbots ist die Antwort aber ganz klar: Lokaljournalismus kann es nicht. Falsche Adressen oder fehlenden Fakten, ChatGPT ist doch nicht so erfahren, wenn es um Fakten checken geht. Es besteht dadurch die Gefahr auf Fake News. Wie erkennt man, ob die Meldung nicht von dem KI-Programm als glaubwürdig geschrieben worden ist? stuttgarter-nachrichten.de

Wie der Lokaljournalismus Zukunft hat

Der Lokaljournalismus darf nicht austerben: es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um ihn zu erhalten, so das Fazit des Siebenpfeiffer-Festbanketts 2023. Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von „RUMS“, einer regionalen Nachrichten-Plattform, betonte die Bedeutung des Lokaljournalismus vor allem als Kontrollorgan der Politik und präsentierte Lösungsansätze. Lokale Zeitungen sind für viele Menschen die wichtigste Informationsquelle und bieten verlässliche Berichterstattung. Um den Lokaljournalismus zu retten, müssen Investitionen in Redaktionen und eine stärkere Präsenz im Online-Bereich getätigt werden. Die Verwendung von multimedialen Formate wie Podcasts und Videos sowie die Einbeziehung der Jugend könnten den Austausch mit den Lesern verbessern. saarbruecker-zeitung.de

Wie in den USA Regionalverlage mit KI-Schreibsoftware Redakteure entlasten und mehr Abos verkaufen

Dass Redakteur*innen schon Automisierung von Texten benutzen, ist schon bekannt. Doch neu ist die Verwendung von küntsliche Intelligenz bei Lokaljournalismus. In den USA hat den Verlagsgruppe Gannett (USA Today) das Projekt Localizer gegründet. Localizer besteht aus einer Reihe von KI-basierten Tools, die Journalisten dabei helfen, Textvorlagen zu erstellen. Die Software Localita generiert verschiedene Beitragsoptionen, die dann über das CMS Presto im Zeitungsnetzwerk verbreitet werden. Localizer entlastet die Redakteure von Routineaufgaben und gibt ihnen Raum für anspruchsvollere Aufgaben. Das Ziel des Projektes, ist das Abonnementgeschäft nachhaltig zu steigern, und hat bereits positive Auswirkungen auf das Engagement der Leser und den Abschluss neuer Abonnements. kress.de

Reichen Abo-Umsätze aus, um Lokaljournalismus zu finanzieren?

Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von Rums, einem digitalen Lokaljournalismus-Startup aus Münster, spricht über die Herausforderungen, neuen Lokaljournalismus anzubieten. Das Hauptprodukt ist ein Abonnement-Newsletter, der durch Mitgliedsbeiträge finanziert wird. Die Gründer erkennen die Bedeutung von wirtschaftlicher Nachhaltigkeit neben redaktioneller Unabhängigkeit und planen den Einstieg in die Werbevermarktung. Trotz anfänglicher Bedenken in Bezug auf die Akzeptanz durch die Nutzer ist die Akzeptanz der Werbung gut. Marc-Stefan betont die Bedeutung einer starken Kernproduktstrategie und der Zusammenarbeit mit eigenständigen Journalisten. Rums befindet sich immer noch in einer Phase des Experimentierens und der Entwicklung neuer Geschäftsfelder. medieninsider.com

Weiterbildung: Eine Stunde über die Bedeutung von Lokaljournalismus

Am 24. Januar 2023 live bei ALEX Berlin im Format „Eine Stunde Lokaljournalismus“ der mabb in Kooperation mit der Freien Universität Berlin wurde über die Bedeutung und Zukunft von Lokaljournalismus diskutiert. Medienschaffende, Politiker*innen und Wissenschaftler*innen haben verschiedene Fragen Rund um den Thema der Bedeutung des Lokaljournalismus für die Demokratie beantwortet: Welche Bedeutung hat der Lokaljournalismus für die Demokratie? Warum und wie (und wie nicht, Stichwort Staatsferne) fördert der Staat private lokaljournalistische Medienprodukte? Welche internationalen Fördermodelle gibt es? Und wie funktioniert Lokaljournalismus in der Praxis?

Hier die komplette Veranstaltung mit Gollaleh Ahmadi (medienpolitische Sprecherin, Bündnis 90/Die Grünen Berlin), Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Matthias Künzler (Freie Universität Berlin), Fördernehmer:innen Swantje Reuter und Johanna Tirnthal (Audiokombinat), Beate Bias (Stellvertretende Chefredakteurin, Märkische Oderzeitung). Input: Dr. Eva Flecken, mabb-Direktorin. Moderation: Anne Beier, mabb-Referentin im Bereich Fernsehen & Lokaljournalismus:

Amal Frankfurt liefert Lokaljournalismus für migrantische Communities

Um eine Lücke in der Berichterstattung für die arabische, persische und ukrainische Community in dem Rein-Main-Gebiet zu füllen, bietet Amal Frankfurt Lokaljournalismus für Menschen mit Migrationshintergrund. Sechs Journalistinnen und Journalisten haben sich als Ziel gesetzt, das deutsche Leben ihre Leser*innen näher zu bringen. „In meinen Artikeln gebe ich praktische Hinweise zum besseren Einleben in Deutschland“, erklärt die ukrainische Journalistin und Schriftstellerin Tamriko Shoshyashvili.

Weitere Journalist*innen schreiben auf arabisch für die ältere Generation über kulturelle und gesellschaftliche Themen. Es sei wichtig die Leserer*innen, die kein Deutsch lesen, relevante Inhalte auf arabisch oder persisch anzubieten, die sie in den deutschen Medien nicht finden. Dadurch können deutsche Nachrichten besser verstanden werden, vor allem wenn über ihnen und ihre Rechte berichtet wird.

Die Medienanstalt Berlin-Brandenburg sowie die Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und mehrere Stiftungen finanzieren und unterstützen das Projekt. In Berlin und Hamburg, gibt es Amal schon etwas länger. Das Medium wurde in den zwei Großstädten sehr positiv aufgenommen. hessenschau.de

Melde Dich hier für unseren kostenlosen Newsletter an, der monatlich einen Überblick liefert über die wichtigsten Themen für digitale Lokalpublisher.