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Leipziger Volkszeitung und Sächsische Zeitung fusionieren ihre Sachsen-Redaktionen

Die Leipziger Volkszeitung LVZ und die Sächsische Zeitung SZ bündeln künftig ihre redaktionellen Kräfte in einer gemeinsamen Sachsen-Redaktion. Unter der Leitung von LVZ-Chefredakteurin Hannah Suppa und SZ-Chefredakteurin Annette Binninger entsteht eine der größten Regionalredaktionen Deutschlands, die Themen wie Landespolitik, regionale Wirtschaft sowie investigative Recherchen und Reportagen für beide Zeitungen abdeckt. Diese Kooperation soll die journalistische Schlagkraft der beiden Titel erhöhen und sie zur führenden publizistischen Stimme in Ostdeutschland machen. Die Gemeinschaftsredaktion wird insgesamt über 170 Vollzeitstellen für Journalisten verfügen. Im Zuge der Neustrukturierung reduziert sich der Personalbedarf bei der SZ um rund 30 Stellen, für die sozialverträgliche Lösungen gefunden werden sollen. Die Zusammenarbeit folgt der Übernahme der DDV Mediengruppe, zu der die Sächsische Zeitung gehört, durch die Madsack Mediengruppe Anfang 2024. lvz.de

32. Lokalrundfunktage in Nürnberg: Relevanz von Lokalradio und Lokal-TV bestätigt

Mehr als 900 Teilnehmende versammelten sich am 25. und 26. Juni in Nürnberg zu den 32. Lokalrundfunktagen. Über 80 Speaker aus der Radio-, TV- und Marketing-Welt diskutierten in 26 Sessions die neuesten Trends und Technologien der Rundfunkbranche. Der allgemeine Tenor: Lokalradio und Lokal-TV bleiben relevant, besonders wenn sie neue Technologien nutzen.

Thorsten Schmiege, Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien hob in seiner Eröffnungsrede die Bedeutung lokaler Inhalte für die Demokratie hervor und rief zur Zusammenarbeit und Förderung junger Talente auf. Innovationsexperte Maks Giordano betonte wiederum die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz, während Dennis Clark von „iHeartRadio“ die Wichtigkeit menschlicher Talente im Radio unterstrich.

Die Konferenz beleuchtete Themen wie KI, Medieninnovationen und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Bayerns Medienminister Florian Herrmann sprach sich für stärkere Kooperationen in der Branche aus. Die Ergebnisse der Funkanalyse Bayern 2024 zeigten, dass bayerische Lokalradios und -TV-Sender weiterhin eine breite Reichweite haben. braunschweiger-zeitung.de

Rückbesinnung auf Kernwerte des Journalismus: „Correctiv“ fordert intensiveren Dialog mit dem Publikum

„Correctiv“, ausgezeichnet als „European Digital Publishing Platform of the Year 2024“, setzt sich für die Rückbesinnung auf die Kernwerte des Journalismus ein. In ihrer Eröffnungsrede beim European Publishing Congress im Wiener Palais Niederösterreich betonte Anette Dowideit, stellvertretende Chefredakteurin von „Correctiv“, die Bedeutung, den Menschen wieder richtig zuzuhören. Sie forderte Medienhäuser auf, das Publikum ernst zu nehmen und aktiv in den Dialog zu treten. Dowideit berichtete dahingehend von der globalen Resonanz auf die Investigativ-Reportage über das AfD-Geheimtreffen in Potsdam. Diese Recherche hatte nicht nur Millionen Menschen zu Demonstrationen bewegt, sondern auch eine anhaltende Bewegung zur Stärkung der Demokratie in Deutschland ausgelöst.

Dowideit betonte darüber hinaus die Notwendigkeit, durch kontinuierliche Kommunikation mit dem Publikum Vertrauen zurückzugewinnen. „Correctiv“ setzt dabei auf einen täglichen „Spotlight“-Newsletter mit 100.000 Abonnenten, bei dem die Leser regelmäßig nach ihren größten Sorgen und wichtigsten Themen gefragt werden. Die Rückmeldungen fließen direkt in die journalistische Arbeit ein. Ihre abschließende Forderung: Medienhäuser sollen statt Einsparungen im Lokaljournalismus stärker in diesen investieren, um das Vertrauen in die Demokratie zu stärken und den öffentlichen Diskurs zu führen. newsroom.de

Die Zukunft des Lokaljournalismus: Herausforderungen und Chancen in Bern

Die Zusammenlegung von „Bund“ und „Berner Zeitung“ hat die Konkurrenz und Vielfalt in der lokalen Berichterstattung erheblich reduziert. Medienjournalist Nick Lüthi warnt vor einer „Delokalisierung des Journalismus“, die demokratisches Engagement gefährden könnte. Kleinere lokale Medien wie „Hauptstadt“, „Journal B“, „Plattform J“, „BärnToday“ und der „Anzeiger Region Bern“ versuchen währenddessen, die Lücken zu füllen.

Trotz dieser unerwarteten Vielfalt stehen sie jedoch vor finanziellen Herausforderungen. Laut Daniel Vogler vom Forschungszentrum für Öffentlichkeit und Gesellschaft in Zürich stehe die Finanzierung dieser kleinen Akteure oft auf wackeligen Beinen steht. Diese neuen Medien haben nicht die Ressourcen, um die Berichterstattungslücken vollständig zu schließen, besonders in den Agglomerationsgemeinden. Zudem setzen viele Gemeinden auf eigene Kommunikationskanäle, was ohne journalistische Einordnung oft an kritischer Distanz mangelt. Das Publikum werde durch die Vielfalt an Plattformen überfordert, sagt Lüthi. Dies könne abschreckend wirken, da Konsumenten regelmäßig zahlreiche Plattformen besuchen und idealerweise für jede bezahlen müssten.

Thomas Göttin von „Journal B“ sieht das anders: Das Konsumverhalten habe sich verändert, doch die finanzielle Lage der Berner Medienvielfalt bleibt prekär, insbesondere ohne direkte öffentliche Online-Medienförderung. Die „Hauptstadt“ beispielsweise hat eine stabile Basis von rund 3000 Abonnenten, kämpft jedoch ohne Medienförderung um finanzielle Stabilität. Marina Bolzli von der Geschäftsleitung der „Hauptstadt“ betont die Notwendigkeit von Stiftungsgeldern oder Medienförderung für den digitalen Lokaljournalismus. Dem stimmt Nick Lüthi zu und fordert ein Umdenken: „Journalismus ist nicht in erster Linie ein Geschäft, sondern eine Investition in unsere Demokratie.“ anzeigerbern.ch

Diskussion um die Zukunft des Lokaljournalismus in Berlin

Auf Einladung des Medienausschusses des Abgeordnetenhauses diskutierten ausgewählte Medienvertreter über die Zukunft des Lokaljournalismus. Steffen Grimberg, Vorsitzender des Deutschen Journalisten Verbandes Berlin, unterstrich dabei die Bedeutung von Nachrichten aus dem unmittelbaren Nahbereich der Nutzer, insbesondere auf Bezirks- oder Kiezebene.

Doch der gedruckten Zeitung stehen schwere Zeiten bevor. Grimberg äußerte Besorgnis über die Zukunft der „Morgenpost“ und „Berliner Zeitung“, während der „Tagesspiegel“ durch eine erfolgreiche Neustrukturierung und einen soliden Tarifvertrag für seine Beschäftigten etwas besser dastehe. Lorenz Maroldt, Chefredakteur des „Tagesspiegels“, prognostizierte wiederum das Ende der gedruckten Tageszeitung bis 2027. Er betonte, dass der Verlag durch kostengünstige Digitalabos den Rückgang der Printabos kompensieren wolle. Maroldt berichtete, dass mittlerweile 80 Prozent der Leserschaft des „Tagesspiegel“ überregional seien.

Grimberg sieht hier ein Problem: Während im überregionalen Bereich das größte Potenzial für Reichweite und Wachstum liege, sei die Situation im lokalen Bereich deutlich schwieriger. Besonders in Berlin, einer Metropole und einem Stadtstaat, gerate das Lokale oft in den Hintergrund. nd-aktuell.de

„Tagesspiegel“ und weitere Zeitungen mit Deutschem Lokaljournalistenpreis ausgezeichnet

Der „Tagesspiegel“ wurde für seine „Interaktive Schulserie“ mit dem Deutschen Lokaljournalistenpreis 2023 der Konrad-Adenauer-Stiftung geehrt. Das Team des „Tagesspiegel Innovation Lab“ hatte Daten von 588 Berliner Schulen gesammelt und ausgewertet. Der zweite Preis ging an das „Hamburger Abendblatt“ für die Dokumentation „Ein Jahr am Polizeikommissariat 38“, und den dritten Preis erhielt die „Landshuter Zeitung“ für ihre Berichterstattung über die Landshuter Hochzeit. Das „Göttinger Tageblatt“ wurde mit dem Sonderpreis für Volontärsprojekte für die Reportage „Das Martyrium einer Doktorandin“ ausgezeichnet. bdzv.de

Funke Medien Thüringen startet Online-Kampagne „Du in Thüringen“ zur Stärkung des Lokaljournalismus

Funke Medien Thüringen hat eine neue Online-Kampagne namens „Du in Thüringen“ ins Leben gerufen, um das Berufsfeld des Lokaljournalismus attraktiver zu machen und neue Redakteure zu gewinnen. Die Kampagne setzt auf den Einsatz digitaler Werbeformate in sozialen Medien wie Instagram, Facebook, TikTok und LinkedIn sowie auf zielgruppenspezifische Native Ads. Ziel ist es, potenzielle Bewerber, sowohl in Thüringen als auch solche, die eine Rückkehr in Erwägung ziehen, zu erreichen.

Entwickelt und umgesetzt wurde die Kampagne von der Agentur Raufeld, einem Tochterunternehmen von Funke Medien. Herzstück der Kampagne sind Videos, die zusammen mit Thüringer Redakteuren produziert wurden. Sie beleuchten verschiedene Facetten des Lokaljournalismus wie Digitalisierung, Kultur, Sport, Politik und die wichtige Rolle der Journalisten in der Gesellschaft. Diese Videos zeigen die besondere Nähe zu Menschen und Ereignissen, das Aufdecken von Geschichten und die Möglichkeit, Veränderungen zu bewirken.

Die Kampagne startet zunächst digital und wird im Herbst um Out-of-Home-Werbung ergänzt. Begleitend bietet die Landingpage „du-in-thueringen.de“ umfassende Informationen zur Bewerbung. funkemedien.de

OM-Unternehmensgruppe: Lokaljournalismus mit digitaler Zukunft und modernen Arbeitsplätzen

Die OM-Unternehmensgruppe setzt auf die digitale Transformation des Lokaljournalismus. Geschäftsführer Michael Plasse betont die Bedeutung unabhängiger Tageszeitungen und Online-Nachrichtenportale für die Demokratie, besonders in Zeiten von „Fake News“. Die rund 200 Mitarbeitenden und über 800 Zusteller der Gruppe unterstützen diesen Wandel.

Mit dem neuen Medienhaus in der OM-Allee im Ecopark schafft die Unternehmensgruppe moderne Arbeitsplätze, die Kreativität und Innovation fördern. Das hochmoderne Gebäude bietet „Open Spaces“, Projekt- und Fokusräume, Kaffeeküchen, eine Kantine und einen Garten für berufliche und private Begegnungen. Mit der Eröffnung des Medienhauses ist der räumliche Zusammenschluss der „Oldenburgischen Volkszeitung“ und der „Münsterländischen Tageszeitung“ zur OM-Mediengruppe, die vor vier Jahren fusionierten, nun abgeschlossen.

Personalverantwortliche Susanne Hilker hebt die offene Unternehmenskultur und die flachen Hierarchien hervor, die eine enge Zusammenarbeit und individuelle Weiterbildungen ermöglichen. om-online.de, om-online.de

Anke Baumgärtel als erste Frau Chefredakteurin der Pforzheimer Zeitung

Anke Baumgärtel, 38-jährige gebürtige Pforzheimerin, ist die neue Chefredakteurin der Pforzheimer Zeitung PZ. Baumgärtel freut sich darauf, das motivierte und kreative Team der Zeitung in die Zukunft zu führen. „In diesen unruhigen Zeiten ist Journalismus, der erklärt und aufklärt, wichtiger denn je – und das auf sämtlichen Kanälen“, sagt Baumgärtel. Neben Baumgärtel besteht die Chefredaktion aus Nina Tschan und Lisa Belle. Tschan, Leiterin Digitales, hat die digitale Transformation der PZ maßgeblich vorangetrieben und will weiterhin Begeisterung für lokale Nachrichten wecken, insbesondere auf Social Media.

Die Pforzheimer Zeitung, mit einer verkauften Auflage von rund 33.000 Exemplaren und einem erfolgreichen Onlineportal mit zwei Millionen monatlichen Visits, bleibt damit gut aufgestellt für die Zukunft.
kress.de

Konferenz in Dortmund: Transformationen des Lokaljournalismus im Fokus

Bei der Konferenz „Transformationen des Lokaljournalismus“ in Dortmund stand vor allem der Übergang von Print- zu Digitalabonnements und die damit verbundenen wirtschaftlichen Herausforderungen für Verlage im Vordergrund. Prof. Dr. Christopher Buschow vom Fachgebiet digitaler Journalismus an der Hamburg Media School analysierte die Auswirkungen des Endes der Zeitungszustellung auf den Lokaljournalismus. Er berichtete über die steigenden Kosten und den Rückgang von Printabonnenten, insbesondere in ländlichen Regionen, die dazu führen, dass Verlage vermehrt auf digitale Angebote umsteigen. Dabei wurden Beispiele wie Funke Medien Thüringen und die Madsack Mediengruppe diskutiert, die bereits vollständig auf die Zustellung von Printausgaben verzichten.

Buschow betonte die Bedeutung weiterer Forschung, um die Auswirkungen des Übergangs von Print zu Digital besser zu verstehen. Fragen nach den Veränderungen im Nutzungsverhalten der Leser und den Folgen für die journalistische Berichterstattung stehen dabei im Fokus. Es wurde diskutiert, wie sich die Einstellung von Printprodukten auf die Mediennutzung und die Auswahl der Themen auswirkt, sowie die Herausforderungen beim Umlernen der Leser auf digitale Formate.

Die Konferenz zeigte die Notwendigkeit auf, sich intensiver mit den Auswirkungen der Digitalisierung auf den Lokaljournalismus auseinanderzusetzen und neue Ansätze für eine erfolgreiche Transformation zu entwickeln. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Institut für Zeitungsforschung, dem Institut für Journalistik der TU Dortmund und dem Verein zur Förderung der Zeitungsforschung in Dortmund e.V. hamburgmediaschool.com

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