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Warum ChatGPT keine Gefahr für den Lokaljournalismus ist

ChatGPT sorgt aktuell für große Aufregung: Kann das KI-Bot alles? Denn das Programm sollte qualitative und umfangreiche Texte zu jedes beliebiges Thema in ein Paar Sekunden produzieren können. Heißt es, dass Redakteur*innen bald überflüssig sein werden? Nach einem Test des Chatbots ist die Antwort aber ganz klar: Lokaljournalismus kann es nicht. Falsche Adressen oder fehlenden Fakten, ChatGPT ist doch nicht so erfahren, wenn es um Fakten checken geht. Es besteht dadurch die Gefahr auf Fake News. Wie erkennt man, ob die Meldung nicht von dem KI-Programm als glaubwürdig geschrieben worden ist? stuttgarter-nachrichten.de

Wie der Lokaljournalismus Zukunft hat

Der Lokaljournalismus darf nicht austerben: es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um ihn zu erhalten, so das Fazit des Siebenpfeiffer-Festbanketts 2023. Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von „RUMS“, einer regionalen Nachrichten-Plattform, betonte die Bedeutung des Lokaljournalismus vor allem als Kontrollorgan der Politik und präsentierte Lösungsansätze. Lokale Zeitungen sind für viele Menschen die wichtigste Informationsquelle und bieten verlässliche Berichterstattung. Um den Lokaljournalismus zu retten, müssen Investitionen in Redaktionen und eine stärkere Präsenz im Online-Bereich getätigt werden. Die Verwendung von multimedialen Formate wie Podcasts und Videos sowie die Einbeziehung der Jugend könnten den Austausch mit den Lesern verbessern. saarbruecker-zeitung.de

Wie in den USA Regionalverlage mit KI-Schreibsoftware Redakteure entlasten und mehr Abos verkaufen

Dass Redakteur*innen schon Automisierung von Texten benutzen, ist schon bekannt. Doch neu ist die Verwendung von küntsliche Intelligenz bei Lokaljournalismus. In den USA hat den Verlagsgruppe Gannett (USA Today) das Projekt Localizer gegründet. Localizer besteht aus einer Reihe von KI-basierten Tools, die Journalisten dabei helfen, Textvorlagen zu erstellen. Die Software Localita generiert verschiedene Beitragsoptionen, die dann über das CMS Presto im Zeitungsnetzwerk verbreitet werden. Localizer entlastet die Redakteure von Routineaufgaben und gibt ihnen Raum für anspruchsvollere Aufgaben. Das Ziel des Projektes, ist das Abonnementgeschäft nachhaltig zu steigern, und hat bereits positive Auswirkungen auf das Engagement der Leser und den Abschluss neuer Abonnements. kress.de

Reichen Abo-Umsätze aus, um Lokaljournalismus zu finanzieren?

Marc-Stefan Andres, Mitbegründer von Rums, einem digitalen Lokaljournalismus-Startup aus Münster, spricht über die Herausforderungen, neuen Lokaljournalismus anzubieten. Das Hauptprodukt ist ein Abonnement-Newsletter, der durch Mitgliedsbeiträge finanziert wird. Die Gründer erkennen die Bedeutung von wirtschaftlicher Nachhaltigkeit neben redaktioneller Unabhängigkeit und planen den Einstieg in die Werbevermarktung. Trotz anfänglicher Bedenken in Bezug auf die Akzeptanz durch die Nutzer ist die Akzeptanz der Werbung gut. Marc-Stefan betont die Bedeutung einer starken Kernproduktstrategie und der Zusammenarbeit mit eigenständigen Journalisten. Rums befindet sich immer noch in einer Phase des Experimentierens und der Entwicklung neuer Geschäftsfelder. medieninsider.com

Weiterbildung: Eine Stunde über die Bedeutung von Lokaljournalismus

Am 24. Januar 2023 live bei ALEX Berlin im Format „Eine Stunde Lokaljournalismus“ der mabb in Kooperation mit der Freien Universität Berlin wurde über die Bedeutung und Zukunft von Lokaljournalismus diskutiert. Medienschaffende, Politiker*innen und Wissenschaftler*innen haben verschiedene Fragen Rund um den Thema der Bedeutung des Lokaljournalismus für die Demokratie beantwortet: Welche Bedeutung hat der Lokaljournalismus für die Demokratie? Warum und wie (und wie nicht, Stichwort Staatsferne) fördert der Staat private lokaljournalistische Medienprodukte? Welche internationalen Fördermodelle gibt es? Und wie funktioniert Lokaljournalismus in der Praxis?

Hier die komplette Veranstaltung mit Gollaleh Ahmadi (medienpolitische Sprecherin, Bündnis 90/Die Grünen Berlin), Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Matthias Künzler (Freie Universität Berlin), Fördernehmer:innen Swantje Reuter und Johanna Tirnthal (Audiokombinat), Beate Bias (Stellvertretende Chefredakteurin, Märkische Oderzeitung). Input: Dr. Eva Flecken, mabb-Direktorin. Moderation: Anne Beier, mabb-Referentin im Bereich Fernsehen & Lokaljournalismus:

Amal Frankfurt liefert Lokaljournalismus für migrantische Communities

Um eine Lücke in der Berichterstattung für die arabische, persische und ukrainische Community in dem Rein-Main-Gebiet zu füllen, bietet Amal Frankfurt Lokaljournalismus für Menschen mit Migrationshintergrund. Sechs Journalistinnen und Journalisten haben sich als Ziel gesetzt, das deutsche Leben ihre Leser*innen näher zu bringen. „In meinen Artikeln gebe ich praktische Hinweise zum besseren Einleben in Deutschland“, erklärt die ukrainische Journalistin und Schriftstellerin Tamriko Shoshyashvili.

Weitere Journalist*innen schreiben auf arabisch für die ältere Generation über kulturelle und gesellschaftliche Themen. Es sei wichtig die Leserer*innen, die kein Deutsch lesen, relevante Inhalte auf arabisch oder persisch anzubieten, die sie in den deutschen Medien nicht finden. Dadurch können deutsche Nachrichten besser verstanden werden, vor allem wenn über ihnen und ihre Rechte berichtet wird.

Die Medienanstalt Berlin-Brandenburg sowie die Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und mehrere Stiftungen finanzieren und unterstützen das Projekt. In Berlin und Hamburg, gibt es Amal schon etwas länger. Das Medium wurde in den zwei Großstädten sehr positiv aufgenommen. hessenschau.de

Lokaljournalismus: „Hass vor der Haustür“

Letztes Jahr haben Meldungen von Angriffen durch Beleidigungen, Drohungen, Cyberattacken oder Einschüchterungsversuche durch Doxing (das Veröffentlichen von persönliche Daten) bei Journalisten in Deutschland sehr stark zugenommen, und das auch bei Lokaljournalist*innen. Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDVZ) und das European Centre for Press and Media Freedom (ECPMF) haben die Plattform „Feindbild Journalist – Monitoring Lokaljournalismus“ gelauncht um Daten zur Sicherheit von lokalen Journalisten und Journalistinnen zu sammeln. Diese Studie soll auch den Behörden und die Polizei die Situation näher bringen. Betroffene Medienschaffende können online einen Fragebogen ausfüllen, um ihren Fall zu dokumentieren. Die Fälle werden dann von dem BDZV und ECPMF analysiert und verifiziert. sueddeutsche.de

Lokalpresse verschwunden

Lokaler Journalismus ist offensichtlich „out“ wenn man sich die Angebotsschmälerungen im Angebot lokaler Zeitungen betrachtet. Dabei ist er essentiell, wenn es um die politische Meinungsbildung geht und um Information darüber, was „vor der Haustür“ geschieht. Bezirks/Lokalpolitik verschwindet immer mehr aus der Sicht derer, die sie angeht. In Stuttgart ist die Entwicklung ähnlich, obwohl in der Gemeindeordnung eigentlich steht, dass Bürgerinnen und Bürger über die „allgemein bedeutsamen Angelegenheiten der Gemeinde“ zu unterrichten sind. Was bleibt ist, zu versuchen, die Leser dort abzuholen, wo sie unterwegs sind -. wie in Internet allgemein oder in den sozialen Medien speziell. Der Blogger Klaus Enslin ist nun bereit ist, seine Plattform auszubauen zugunsten lokale Themen. Es könnte auch eine Internetzeitung entstehen. Alternativ bietet sich auch in größeren Medien wie der Stuttgarter Zeitung an, einen lokalen Newsletter herausbringen. Dafür möchte der Pressekonzern aber öffentliche Subventionen haben. kontextwochenzeitung.de

Auf in den Lokaljournalismus?

Den Fachkräftemangel gibt es in vielen Branchen, den Lokaljournalismus trifft es aber besonders hart. So sagt Hendrik Zörner, Pressesprecher des Deutschen Journalisten-Verbandes DJV „Wir hören aus Zeitungsredaktionen in der Provinz, dass zu wenige qualifizierte Bewerbungen eingehen“. Bei den Mitgliedsverlagen des BDZV ist es ähnlich – hier ist auch auffällig, dass der Anteil bei den Volontariaten zwar in etwas Hälfte Männer – Hälfte Frauen ist, im späteren Beruf nimmt der Anteil der Frauen aber immer weiter ab. Das scheint daran zu liegen, dass der Beruf des Journalisten nicht unbedingt zu den familienfreundlichsten gehört. Junge Bewerber wollen oft einen abwechslungsreichen, flexiblen Job haben, in dem sie mehrere Themen bearbeiten können. Die Einteilung von Redaktionen in strikt getrennten Ressorts wie Wirtschaft, Sport und Kultur wird zudem als altmodisch wahrgenommen. „Junge Menschen arbeiten lieber in Projekten und thematisch offen“, berichtet Anja Pasquay, Pressesprecherin beim Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger. Nun versucht man, diesem Trend entgegenzutreten: Der MDR bietet Regionalvolontariate mit einem Fokus auf Lokalthemen an, der DJS in München hat  in Zusammenarbeit mit Regionalzeitungen „Regional Fellowships“ eingerichtet und laut Torsten Kleditzsch, dem Freie Presse-Chefredakteur, werden mehr Werkstudierende eingestellt.  Bezahlte Praktika und weitere flexible Modelle wie das berufsbegleitende Volontariat als sogenannte*r „Redakteur*in in Ausbildung“ und die „Akademie“ für Quereinsteiger*innen ergänzen das Angebot. medien-mittweida.de

Zeitungssterben – Lokaljournalismus erhalten, Demokratie retten

Das Zeitungssterben betrifft vor allem den regionalen Journalismus. Als Gegenbewegung versuchen lokale Medien, Themen zu emotionalisieren und kritische Passagen auszubauen, damit die Artikel gelesen werden. Es geht einer Welt, in der jeder das liest, was seiner Meinung entspricht – die oft diametral gegenüber der einer anderen Gruppierung steht – nicht mehr darum, Fakten und Informationen zu bekommen, sondern sich bestätigt zu fühlen – egal ob das Gelesene der Wahrheit entspricht. In der Situation ist es wichtig, den Lokaljournalismus zu unterstützen und ihn nicht von diesem Trend abhängig zu machen. Für konstruktiven Journalismus braucht es Geld. GEZ-Beiträge könnten zum Beispiel auch für den Lokaljournalismus verwendet werden, digitale Werbeplattformen wie Facebook und Google könnten diesen mit Abgaben unterstützen. kommunal.de

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