Angesichts der dramatischen Krise im US-amerikanischen Lokaljournalismus haben die MacArthur Foundation und die Knight Foundation beschlossen, gemeinsam mit weiteren Stiftungen und Geldgebern 500 Millionen US-Dollar in den Journalismus zu investieren. Die Initiative zielt darauf ab, dem Rückgang lokaler Nachrichtenangebote entgegenzuwirken, der zunehmend als Gefahr für die demokratische Gesellschaft betrachtet wird.
Die Medienindustrie in den USA steht vor großen Herausforderungen, insbesondere im lokalen Bereich, wo viele Nachrichtenangebote aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten schließen müssen. Beobachter sprechen bereits von einem „Massenaussterben“ lokaler Medien. Jim Brady, Vizepräsident der Knight Foundation, und John Palfrey, Präsident der MacArthur Foundation, betonen die zentrale Rolle des Lokaljournalismus für die Demokratie. Ohne lokale Berichterstattung fehle die notwendige öffentliche Kontrolle, was es Politikern und Unternehmen erleichtere, ungestraft zu agieren.
Die Stiftungen haben bereits damit begonnen, die ersten Mittel zu verteilen. Darüber hinaus engagiert sich die MacArthur Foundation seit Juli auch international und unterstützt den neu gegründeten Media Forward Fund, der den Lokaljournalismus in Deutschland, Österreich und der Schweiz fördern soll. Palfrey betont, dass die Krise des Lokaljournalismus, wie sie in den USA zu beobachten ist, auch in Europa bevorstehen könnte, und dass es daher wichtig sei, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen.
Ziel der Initiative ist es zudem, weitere Stiftungen und Spender für den Journalismus zu gewinnen, die bislang in anderen gemeinnützigen Bereichen wie Umweltschutz, Bildung oder soziale Innovation tätig sind. Die Investition in den Lokaljournalismus wird als essenziell angesehen, um die demokratische Gesellschaft zu stärken und den Zusammenhalt in den Gemeinschaften zu fördern.
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