Werbung ja, Unterbrechung des Leseflusses nein, das versprechen unter anderem Native Advertising Plattformen wie zum Beispiel das bislang größte führende Werbenetzwerk „Taboola“, alternativ „Outbrain“, „trbo“ oder andere. Die von ihnen maßgeschneiderte Werbung, sogenannte Native ads, passt sich automatisch optisch an das Umfeld an, in das sie platziert wird. Dadurch sehen die Einspielungen aus wie reguläre Inhalte der Seite und sind nur durch einen kleinen Hinweis wie „Anzeige“ oder „sponsored“ gekennzeichnet. Sie bieten Publishern die Möglichkeit, bezahlte Inhalte, ohne die in der Regel kein Anbieter auskommt, weniger auffällig oder störend in die redaktionelle Inhalte ihrer Website oder Plattform zu integrieren. Dies soll dabei helfen, Inhalte zu monetarisieren, neue Zielgruppen zu erreichen und das Nutzererlebnis durch personalisierte Werbebotschaften zu optimieren.
Für die Native ads stellen Publisher lediglich Flächen auf ihrer Homepage zur Verfügung. Die Werbenetzwerke füllen diese Flächen dann mit einem Feed aus weiterführenden Werbeanzeigen, die in Boxen angeordnet sind. Dadurch wird das in den sozialen Netzwerken gelernte Scroll-Format nicht unterbrochen. Wie das in der Praxis aussieht, zeigt beispielsweise das süddeutsche Online-Nachrichtenformat ludwigsburg24.com, auf deren Plattform sich das Format der Nachrichten-Teaser nachweislich nur wenig von den Anzeigen unterscheidet.
Grundsätzlich sind bei Native Ads verschiedene Formate wie bezahlte Artikel, Videos, Bilder oder Social Media Posts möglich, die den regulären Inhalten nachempfunden sind. Diese werden durch Targeting-Mechanismen an die Interessen der Zielgruppe angepasst und erhalten im Vergleich zur klassischen Bannerwerbung oft höhere Klickraten. Im Gegensatz zu aufdringlichen Bannern oder Pop-ups wirken Native Ads natürlicher und der Charakter bzw. die Optik einer Website bleibt stärker erhalten. Allerdings besteht durch diese Werbeform die Gefahr, dass Nutzer sich getäuscht fühlen, wenn die Werbebotschaft nicht klar gekennzeichnet ist oder der Nachrichtenumgebung zu sehr ähnelt. Daher ist Transparenz das wichtigste Kriterium für vertrauenswürdiges und erfolgreiches Native Advertising.