Digitaler Fokus und neue Erzählformen im Lokaljournalismus

Das „Jeversche Wochenblatt beleuchtet“ analysiert, wie sich der Lokaljournalismus an veränderte Lesegewohnheiten und digitale Entwicklungen anpasst. Leser wünschen sich heute sowohl schnelle, kompakte Nachrichten als auch tiefgehende Analysen und Meinungsbeiträge. Um diesem Bedarf gerecht zu werden, hat die Redaktion ihre Arbeitsweise grundlegend verändert und setzt verstärkt auf digitale Angebote wie ePaper, Podcasts und exklusive Online-Inhalte. Ein zentraler Treiber des Wandels ist die datenbasierte Analyse von Leseverhalten. Inhalte, die wenig Interesse wecken, werden entweder neu aufbereitet oder durch relevantere Themen ersetzt. Besonders gefragt sind exklusive Recherchen, Einordnungen und persönliche Geschichten aus der Region – Themen, die Print- und digitale Leser gleichermaßen ansprechen. Auch die Einbindung der Leserschaft spielt eine wichtige Rolle. Bei Formaten wie „Redaktion vor Ort“ erläutert das Team, wie Lokalberichterstattung heute funktioniert. Gleichzeitig können Leser selbst Beiträge und Fotos einreichen, die – wenn möglich – veröffentlicht werden.

Die Zukunft liegt klar im Digitalen: Die Reichweite wächst dank vielfältiger Online-Angebote, während die gedruckte Auflage wie bei anderen Zeitungen weiter sinkt. Junge Leser bevorzugen schnelle, digitale Formate wie Videos oder kurze Audio-Nachrichten, auf die die Redaktion reagiert. Mit dieser Entwicklung möchte das „Jeversche Wochenblatt“ nicht nur die Informationsversorgung in Friesland und Wilhelmshaven sicherstellen, sondern auch seine Rolle als unabhängige, qualitativ hochwertige Stimme der Region stärken. nwzonline.de

Zwischen Lokaljournalismus und KI: „Ibbenbürener Volkszeitung“ setzt Maßstäbe in der digitalen Transformation

Die „Ibbenbürener Volkszeitung“ zeigt, wie lokale Verlage die digitale Transformation erfolgreich meistern können. Seit 2023 hat das Team unter der Leitung von Geschäftsführer Matthias Litzenburger bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Ein zentraler Schritt war die Umstellung unrentabler Zustellgebiete auf digitale Angebote – mit dem Erfolg, dass 90 Prozent der Abonnenten gehalten werden konnten. Zusätzlich verzeichneten die digitalen Angebote in den letzten zwei Jahren ein Reichweitenwachstum von 50 Prozent. Besonders hervorzuheben ist der direkte Traffic-Anteil von 90 Prozent sowie das Wachstum der digitalen PUR-Abos, die die Abhängigkeit von klassischen Auflagen reduziert haben. Für 2025 rechnet das Unternehmen mit einem stabilen, zahlungskräftigen Kundenbestand.

Litzenburger erläutert die Bedeutung einer klaren Strategie, agiler Arbeitsmethoden und starker Kooperationen, um Innovationen voranzutreiben. Dazu wurden alle Bereiche des Medienhauses von der Marktbearbeitung bis hin zur Produktentwicklung eingebunden. Der Austausch mit anderen Verlagen und Experten in Programmen wie „Drive“ oder „Mission Local“ hat dabei eine Schlüsselrolle gespielt. Litzenburger war es wichtig, eigene Produkte zu entwickeln und gezielt mit Partnern zu kooperieren. Diese nutzen inzwischen ebenfalls die Produkte der „Ibbenbürener Volkszeitung“. Innovative Technologien wie Künstliche Intelligenz sieht Litzenburger zudem als zukunftsweisend. Er vergleicht generative KI und ihre Anwendungen dabei mit der Anfangszeit des Internets, die eine nachhaltige Transformation für die Branche zur Folge hatte. Die Erfolgsgeschichte der Ibbenbürener Volkszeitung zeigt, wie auch kleine Verlage mit klarem Fokus und Zusammenarbeit große Fortschritte in der digitalen Welt erzielen können. bdzv.de

Norwegische Amedia punktet mit innovativem Modell

Die norwegische Amedia-Stiftung zeigt, dass Lokaljournalismus auch in Krisenzeiten erfolgreich sein kann. Mit ihrem gemeinnützigen Ansatz und innovativen Konzepten hat die Stiftung nicht nur den Lokalzeitungsmarkt in Norwegen revolutioniert, sondern expandiert nun nach Dänemark. Für rund 100 Millionen Euro kaufte Amedia die Berlingske-Gruppe, zu der Dänemarks älteste Tageszeitung „Berlingske“ gehört. Das Erfolgsmodell der Amedia basiert darauf, dass keine Renditen für Aktionäre oder Eigentümer erwirtschaftet werden müssen. Gewinne werden vollständig in den Journalismus reinvestiert, was den Fokus auf Qualität und lokale Berichterstattung ermöglicht. Seit der Übernahme durch die Sparebank-Stiftung im Jahr 2016 hat sich die Amedia-Gruppe zur größten Herausgeberin lokaler Zeitungen in Norwegen entwickelt, mit 107 Titeln, 810.000 Abonnenten und einem Jahresumsatz von 350 Millionen Euro.

Ein Schlüssel zum Erfolg ist das 2017 eingeführte „+Alt“-Abo, das den Zugriff auf alle Zeitungen der Gruppe ermöglicht und als „Netflix des Lokaljournalismus“ bekannt wurde. Leser können Nachrichten aus ihrer Heimatregion oder anderen Teilen Norwegens bequem abrufen. Über die Hälfte der Abonnenten nutzt dieses Angebot, das zusätzlich durch innovative Inhalte wie den automatisierten Livestream von rund 5000 Fußballspielen pro Jahr ergänzt wird. Auch datenbasierte Werbemöglichkeiten, die präzise Zielgruppenansprache ermöglichen, tragen zum wirtschaftlichen Erfolg bei. Mit der Übernahme der Berlingske-Gruppe und einer bestehenden Partnerschaft mit dem schwedischen Medienunternehmen Bonnier erwägt Amedia eine panskandinavische Ausweitung ihres Modells, um Lesern in Norwegen, Dänemark und Schweden Zugang zu regionalen Nachrichten zu bieten.

Die Expansion der Amedia zeigt, dass ein gemeinnütziger Ansatz, kombiniert mit digitalen Innovationen und starkem Lokalbezug, eine nachhaltige Zukunft für den Journalismus schaffen kann. CEO André Støylen betont die Bedeutung unabhängiger Medien als Stütze der Demokratie und sieht Amedia als Vorreiter im globalen Kampf gegen die Übermacht von Technologiekonzernen. Mit diesem Ansatz setzt die Stiftung ein starkes Zeichen für die Zukunft des Lokaljournalismus. sueddeutsche.de

Drive-Initiative fordert digitale Transformation zur Zukunftssicherung des Lokaljournalismus

Die Verlags-Kooperation Drive, kurz für Digital Revenue Initiative, hat neue Strategien zur Zukunftssicherung des Lokaljournalismus vorgestellt. Demnach müssen Zeitungsverlage digitale Angebote entwickeln, um die nachwachsende Generation als Nutzer und Kunden zu gewinnen. Notwendig sind laut Drive unter anderem neue journalistische Formate, der verstärkte Einsatz digitaler Technologien und Künstlicher Intelligenz sowie eine intensivere Zusammenarbeit zwischen Verlagen.

Drive wurde 2020 gegründet und umfasst mittlerweile rund 30 Verlage aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Ziel der Initiative ist es, den regionalen Journalismus durch den gemeinsamen Einsatz von Daten-Analyse und KI-Algorithmen in der digitalen Transformation zu unterstützen. Laut Drive müssen Verlage das Konzept der Lokalzeitung neu denken, um jüngere Zielgruppen, die an Social Media und Streaming-Plattformen gewöhnt sind, zu erreichen. Dabei sei es wichtig, sowohl neue Technologien in der Produktentwicklung einzusetzen als auch die Kundenbindung durch persönliche Beziehungen und lokale Präsenz zu stärken.

In einem Whitepaper stellt Drive erfolgreiche digitale Konzepte aus dem internationalen Raum vor und gibt Empfehlungen für neue Geschäftsmodelle sowie die Neuausrichtung von Redaktionen. Drive bietet somit eine Plattform für Verlage, um Entwicklungskosten zu teilen und wertvolles Wissen auszutauschen. presseportal.de, schickler.de (PDF)

Studie: Lokaljournalismus in der Krise – digitale Plattformen als Chance

Der Lokaljournalismus in Deutschland steht unter massivem Druck. Schwindende Abonnentenzahlen, ausgedünnte Redaktionen und der Rückgang lokaler Titel gefährden seine Rolle als unabhängige Informationsquelle. Eine aktuelle Studie der Otto-Brenner-Stiftung zeigt, dass viele Vereine, Unternehmen und Kommunen eigene Kommunikationskanäle nutzen und sich von klassischen Lokalmedien abwenden.

Die Studie „Öffentlichkeit ohne Journalismus?“ beleuchtet die Folgen dieses Trends: Ohne unabhängige journalistische Einordnung droht eine einseitige, PR-dominierte Berichterstattung, warnt Mitautorin Barbara Witte. Der wirtschaftliche Druck auf Lokalzeitungen führe zu einem Teufelskreis aus sinkenden Einnahmen und reduzierter Berichterstattung, vor allem in ländlichen Regionen.

Ein Lösungsansatz sind digitale Plattformen wie „DieSachsen.de“. Sie ermöglichen lokale Berichterstattung kostengünstig, zielgruppenorientiert und unabhängig von Printauflagen. Studienautoren und Branchenverbände fordern eine stärkere Förderung solcher Modelle, etwa durch reduzierte Mehrwertsteuern für digitale Abonnements oder die Anerkennung gemeinnütziger journalistischer Initiativen.

Fazit der Studie: Nur durch innovative digitale Ansätze und gezielte politische Unterstützung lässt sich der Lokaljournalismus zukunftsfähig machen. diesachsen.de, mmm.verdi.de

Neues Online-Portal „buchholz-aktuell.de“ startet mit großem Erfolg

Das Nachrichtenportal “buchholz-aktuell.de” liefert täglich aktuelle Informationen aus Buchholz in der Nordheide. Mit rund 100.000 Seitenaufrufen seit dem Start verzeichnet die Plattform bereits große Resonanz. Betrieben wird das Medium von der News Media Aktuell GmbH aus Seevetal, die mit “seevetal-aktuell.de” (seit 2019) und “stelle-aktuell.de” bereits zwei erfolgreiche lokale Portale im Landkreis Harburg betreibt.

Hinter dem Projekt stehen die Journalisten Dennis Hamann und Johannes Tapken, die gemeinsam auf rund 40 Jahre Erfahrung im Lokaljournalismus zurückblicken. Ziel des Portals ist es, die Bürger von Buchholz transparent, schnell und aus seriösen Quellen über lokale Ereignisse zu informieren – von Straßensperrungen über politische Entscheidungen bis hin zu aktuellen Geschehnissen im Ort. Die Finanzierung erfolgt durch Werbeanzeigen lokaler Unternehmen, ähnlich wie bei klassischen Zeitungen.

Zusätzlich ist “buchholz-aktuell.de” auch auf Facebook und Instagram aktiv, während Leser Nachrichten bequem über einen kostenlosen WhatsApp-Kanal erhalten können. Hinweise aus der Bevölkerung werden aktiv eingebunden und können per E-Mail oder Telefon an die Redaktion übermittelt werden. seevetal-aktuell.de

Fünf Wege, wie Lokaljournalismus in Lateinamerika globalen Einfluss gewinnen kann

Ein Workshop der DW Akademie im Rahmen des Festival Gabo 2024 in Bogotá hob hervor, wie Lokaljournalismus in Lateinamerika zur Stärkung von Demokratie und gesellschaftlicher Teilhabe beitragen kann. Journalistinnen und Journalisten aus Bürgermedien und traditionellen Medien diskutierten dort über Ansätze, um Nähe zur Bevölkerung zu schaffen und eine glaubwürdige, inklusive Berichterstattung zu gewährleisten – besonders angesichts von Zensur, Desinformation und wachsendem Misstrauen in die Medien.

Die Teilnehmenden erarbeiteten fünf zentrale Ansätze: Lokale Anliegen und Interessen sollen verstärkt in den Fokus rücken, lokale Themen mit globaler Relevanz behandelt und die Stimmen der Betroffenen direkt einbezogen werden. Zudem wurde die Bedeutung eines authentischen Dialogs mit lokalen Gemeinschaften betont, ebenso wie die Förderung von redaktioneller Diversität. Der Workshop zeigte, dass Lokaljournalismus durch seine Nähe zur Bevölkerung eine wichtige Rolle bei der Stärkung demokratischer Strukturen spielen kann – auch auf globaler Ebene. akademie.dw.com

Ostsee-Zeitung setzt auf Online-Berichterstattung zu Migration auf Usedom

Mit einer neuen polnischen Online-Ausgabe und einer verstärkten digitalen Präsenz berichtet die Ostsee-Zeitung unter Leitung der Lokaljournalistin Stefanie Ploch über Themen wie Migration und die gesellschaftlichen Spannungen auf Usedom. Die Region nahe der deutsch-polnischen Grenze ist geprägt von emotionalen Diskussionen rund um Flüchtlinge. Ein Beispiel ist ein viraler Artikel über eine syrische Ladenbesitzerin, der online über 2.000 Kommentare erhielt und den zunehmend rauen Umgangston in den sozialen Medien widerspiegelt.

Ploch und ihr Team stellen fest, dass das Vertrauen in Printmedien sinkt, während das Interesse an Online-Artikeln und digitalen Formaten wächst. Die Ostsee-Zeitung greift deshalb auf soziale Medien zurück, um Menschen zu erreichen, und hat eine Online-Ausgabe auf Polnisch gestartet, um grenzübergreifend zu informieren. Für Ploch ist das eine wichtige Möglichkeit, in einem zunehmend polarisierten Klima die Themen der Region publik zu machen – auch wenn die Berichterstattung zu oft Hass und Anfeindungen nach sich zieht. lomazoma.com

Digital schlägt Print: Einblicke in den Lokaljournalismus der USA

Florian Kirner, Journalist aus Hildburghausen, hat sich in den letzten Wochen in den USA umgesehen, um die Unterschiede zwischen amerikanischem und deutschem Lokaljournalismus zu beleuchten. Der derzeitige US-Präsidentschaftswahlkampf zeigt eine klare Abkehr vom traditionellen Journalismus: Anstelle von Printmedien und klassischen TV-Auftritten setzen Kandidaten wie Trump und Harris zunehmend auf gezielte Ansprache ihrer Wählerbasis über digitale Kanäle. So erscheinen beide in populären Podcasts, die Millionen Klicks generieren und die direkte Ansprache bestimmter Zielgruppen ermöglichen.

Im Alltag zeigt sich eine ähnliche Tendenz: 78 % der US-Amerikaner rufen Nachrichteninhalte primär über das Mobiltelefon ab. In Städten wie Boulder sind Printprodukte kaum noch präsent. So stieß Kirner nur vereinzelt auf Zeitungskästen, die sich jedoch meist als leer oder mit Gratisblättern gefüllt erwiesen. Zwar fand er die „Boulder Daily Camera“ als Printausgabe, doch vor Ort erklärten ihm zwei Leser, dass sie die Lokalzeitung digital konsumieren und sich an die Printversion kaum erinnern. Das Print-Exemplar wurde eher als „Nostalgieobjekt“ wahrgenommen.

In Deutschland zeigt sich ein anderes Bild: Nach wie vor sind Lokal- und Regionalzeitungen das wichtigste Nachrichtenmedium. Laut Statistischem Bundesamt lesen 35,5 Millionen Bundesbürger regelmäßig Zeitungen, mit 28,1 Millionen Menschen greifen noch täglich zu Regional- und Lokalzeitungen. Während also in den USA die Digitalisierung den Lokaljournalismus stark verändert hat, bleibt er in Deutschland ein zentraler Bestandteil der Mediennutzung und des gesellschaftlichen Zusammenhalts. insuedthueringen.de

Livestreaming revolutioniert lokale Nachrichten bei Magdeburger-News

Livestreaming wird zunehmend ein wichtiger Bestandteil der lokalen Berichterstattung. Ursprünglich vor allem in sozialen Netzwerken verbreitet, ermöglicht diese Technologie nun auch lokalen Nachrichtenplattformen wie Magdeburger-News, Veranstaltungen und wichtige Informationen in Echtzeit zu übertragen. Von Stadtratssitzungen bis hin zu Festivals bietet Livestreaming Bürgern die Möglichkeit, auch von zu Hause oder unterwegs an lokalen Ereignissen teilzuhaben.

Ein großer Vorteil ist die Förderung von Transparenz und Vertrauen, da Bürger durch ungeschnittene Live-Übertragungen eine direkte, unverfälschte Kommunikation erleben. Die Technologie verbessert zudem das Gemeinschaftsengagement, indem sie Bürger dazu ermutigt, aktiv an öffentlichen Diskussionen teilzunehmen, auch wenn sie physisch nicht anwesend sein können. Magdeburger-News nutzt Livestreaming, um die Verbindung zwischen Bürgern und lokalen Institutionen zu stärken und eine größere Beteiligung zu ermöglichen.

Mit der zunehmenden Integration dieser Technologie in die lokale Berichterstattung könnte Livestreaming in Zukunft noch stärker genutzt werden, um virtuelle Bürgerversammlungen und Bildungsübertragungen zu ermöglichen. Die Zukunft der lokalen Nachrichten wird somit digitaler und interaktiver. magdeburger-news.de

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