Dass Angriffe auf Journalisten zunehmen ist mittlerweile keine Neuigkeit mehr. Jan Hollitzer, Chefredakteur der „Thüringer Allgemeine“ TA, hat daraus nun Konsequenzen gezogen. Wenn seine Reporter auf Termine oder ins Feld geschickt werden gibt es klare Regeln, um die Sicherheit der Journalisten zu gewährleisten. Bei Demonstrationen werden beispielsweise Sicherheitsleute mitgeschickt. Grundsätzlich sollen die Journalisten immer mindestens zu zweit unterwegs sein und sich im Vorhinein bei der Polizei anmelden, anstatt erst auf sich aufmerksam zu machen, wenn etwas passiert ist. Die TA steht dabei in enger Absprache mit der Polizei, was mittlerweile auch sehr gut funktioniere, so Hollitzer. Außerdem müsse man sich bei Demonstrationen immer die Frage stellen, ob eine Berichterstattung notwendig und sinnvoll ist. Insbesondere kleinen Veranstaltungen bei denen abstruse Ideen propagiert werden, wolle man keine Plattform und noch mehr Reichweite liefern. Um nach wie vor möglichst viele Menschen mit qualitativ hochwertiger Berichterstattung zu erreichen, will die TA zudem Kommunikationsräume schaffen. Sie haben beispielsweise eine Ringvorlesung in Kooperation mit dem Thüringer Landtag an der Universität Erfurt. Jedes Semester werden drei bis vier Vorlesungen angeboten, wo 200 bis 300 Leser kommen und schwierige Themen wie der Ukraine-Krieg zunächst von Experten präsentiert werden. Anschließend wird mit dem Publikum diskutiert. Diese Veranstaltungen finden laut Hollitzer großen Anklang. Im Digitalen brauche wiederum es vor allem neue Formate, um Leute zu erreichen, die nicht zur Zeitung greifen oder den öffentlich Rechtlichen konsumieren. drehscheibe.org
Sicherheitsleute begleiten Journalisten der „Thüringer Allgemeine“
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