Der Lokaljournalismus in Deutschland steht unter massivem Druck. Schwindende Abonnentenzahlen, ausgedünnte Redaktionen und der Rückgang lokaler Titel gefährden seine Rolle als unabhängige Informationsquelle. Eine aktuelle Studie der Otto-Brenner-Stiftung zeigt, dass viele Vereine, Unternehmen und Kommunen eigene Kommunikationskanäle nutzen und sich von klassischen Lokalmedien abwenden.
Die Studie „Öffentlichkeit ohne Journalismus?“ beleuchtet die Folgen dieses Trends: Ohne unabhängige journalistische Einordnung droht eine einseitige, PR-dominierte Berichterstattung, warnt Mitautorin Barbara Witte. Der wirtschaftliche Druck auf Lokalzeitungen führe zu einem Teufelskreis aus sinkenden Einnahmen und reduzierter Berichterstattung, vor allem in ländlichen Regionen.
Ein Lösungsansatz sind digitale Plattformen wie „DieSachsen.de“. Sie ermöglichen lokale Berichterstattung kostengünstig, zielgruppenorientiert und unabhängig von Printauflagen. Studienautoren und Branchenverbände fordern eine stärkere Förderung solcher Modelle, etwa durch reduzierte Mehrwertsteuern für digitale Abonnements oder die Anerkennung gemeinnütziger journalistischer Initiativen.
Fazit der Studie: Nur durch innovative digitale Ansätze und gezielte politische Unterstützung lässt sich der Lokaljournalismus zukunftsfähig machen. diesachsen.de, mmm.verdi.de